Dienstag, 9. Mai 2023

GRÜSSE AUS WIEN (Wiener Liedkunst) Lockdown Sessions Teil 1

 

Fürn Willi - Am 5. April eines der letzten Videos während des Lockdowns in der Alten Stube beim Hengl Haselbrunner.
Ernst Molden, Gesang, Gitarre
Willi Resetarits, Gesang, Mundharmonika, Ukulele
Hannes Wirth, Gitarre, Gesang
Walther Soyka, Wiener Knopfharmonika, Gesang

 Duo Ernst Molden Karl Stirner 

Zwei ausgesprochen interessante Musiker spielen in ihrem natürlichen Habitat. Die Musik lebt, aber das Publikum fehlt. Es sind Dokumente einer stillen Zeit, für eine lange Zeit.
Sie sollen nur die Seele erwärmen. 

Es ist schon einige Zeit her, dass Wiener Blond hier im alten Saal der Buschenschank Hengl-Haselbrunner aufgetreten sind. Um so mehr freuen wir uns, dass sie wieder hier gastieren – Lockdown bedingt in einem Dream – Stream. Verena Doublier und Sebastian Radon singen, beatboxen, komponieren und granteln sich seit nunmehr neun Jahren durch ihre Alltagswelten und in die Herzen ihres Publikums. Neben ihren fulminanten Live-Auftritten sind ihre überraschenden Texte dabei ebenso ihr Markenzeichen geworden, wie ihre musikalische Vielseitigkeit.
Sebastian Radon: Gesang
Verena Doublier: Gesang, Gitarre 

Dem omnipräsenten Virus ist aber zuzuschreiben, dass die Müßig Gang den Weg in den gelockdownten alten Saal von der Buschenschank Hengl-Haselbrunner gefunden hat. „Verhatschter Samstag“ reflektiert auf gewitzte Art den Wiener Lockdown (freuen Sie sich auf die Zeile mit dem „Schas“!),
dabei schwingt mit, dass „social distancing“ in unser aller Leben auch ohne Virus einen Platz hat. Mit „Winter Depression“ schrecken Müßig Gang vor ernsten, „großen“ Themen nicht zurück, verstehen es diese musikalisch auf eine Art zu kommunizieren, wie sie so genau dieses Quintett pflegt und als Trumpf in die Herzen und Hirne ihrer Zuhörer*Innen auszuspielen versteht. In „Verhatschter Samstag“ heißt es „warum soll I ned di Krise genießen?“, in ihrer Gesamtheit erzählen die Lieder so bedacht,
wie pointiert davon, was alles zu genießen und erleben wäre. Wir freuen uns auf das Leben nach der Krise. . . .
Jovan Torbica: Kontrabass
Rudi Gratzl: Keyboard, Klarinette, Gesang
Skero Ne: Gesang
Herb Pirker: Gitarre
Sasa Nikolic: Schlagwerk

Weannerisch fast nur amariganische songs - weannarrisch gesungen. Franzka-Chromy-Gruen

Tini Kainrath hat sich schon vor vielen Jahren neben ihrer souligen Karriere der "entstaubten"
Interpretation des Wienerliedes gewidmet. Peter Havlicek steht für das neue Wienerlied und in
den letzten Jahren durfte man ihn samt seiner Kontragitarre bei den Neuen Wiener Concert
Schrammeln  sowie mit zahlreichen neuen Formationen zwischen Wiener Musik und Jazz erleben.

Marie Theres Stickler: Akkordeon
Manuela Diem: Stimme
Martin Spengler: Stimme, Kontragitarre 

Das Duo Andyman, die Geschichtenerzähler des Wienerliedes.
Die konsequent durchgearbeiteten Texte sind in ihrer sorgfältigen Wortgewalt einzigartig im Genre des gegenwärtigen Dialekt-Songwritings. Andreas Haidecker und Andreas Kurz haben mit musikalischem und erzählerischem Humor einen unverkennbaren Stil entwickelt, der wohl auch ein Grund war, dass sie den Kompositionswettbewerb des Wiener Volksliedwerkes gewonnen haben. Ihre Musik besticht durch Reduktion und Intimität: akustische Gitarre und zwei Singstimmen, wobei die Aufnahme den Eindruck entstehen lässt, die Musiker säßen dem Zuhörer direkt gegenüber. Sie lassen keinen Zweifel daran, dass Pomp und Übertreibung nicht ihre Sache sind. Andreas „Andyman“ Kurz, geb. in Attnang-Puchheim (Oberösterreich) unterrichtete zwischen 2011 und 2018 als Dozent an Universitäten in
Ungarn, China und Russland. Er veröffentlichte Romane, Theaterstücke und Essays, arbeitete als Filmemacher und erhielt zahlreiche Stipendien und Preise. Sein musikalischer Ursprung ist die oberösterreichische Volksmusik.

Andreas „Andyman“ Haidecker, geb. in Vöcklabruck (Oberösterreich) studierte Jazz-Gitarre an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Peter O‘Mara und etablierte sich in der österreichischen Musikszene durch zahlreiche Projekte in den Bereichen Jazz, Blues, Country und freier Improvisation. Er ist leidenschaftlicher Fischer, Koch und Präzisionssportler. 

Der Vorteil des Lockdowns für Musiker: Sie tschicken wieder beim Gig. Zwei Abende hätte das „Kollegium Kalksburg“ nichtrauchend im alten Saal des Hengl-Haselbrunner ihr Programm dargeboten. Jetzt als Dreamstream. Für Leute, denen „Kollegium Kalksburg“ nur als Bildungseinrichtung bekannt ist, darf ich Christian Seiler ein paar Sätze stehlen: “Das Kollegium Kalksburg ist keine Neuerfindung. Die Band gibt es seit mehr als zwanzig Jahren, und sie zelebriert noch immer etwas, das man im besten Sinn für „unangepasst", vielleicht auch, wenn der Begriff nicht so abgenudelt wäre, für „Underground" halten könnte. Das Trio dekonstruiert das Wienerlied, so wie Tom Waits das Great American Songbook dekonstruiert hat. Das heißt, das „Kollegium" fürchtet sich weder vor Lärm und hässlichen Worten, noch vor allzu viel Schönheit, wenn es um temporären
Wohlklang geht, der jedoch, eh immer auf Messers Schneide steht.“
W.V. Wizlsperger: Liedgesang, Kamm, Euphonium.
Heinz Ditsch: Akkordeon, Stimme, Singende Säge (diesmal ohne).
Paul Skrepek: Kontragitarre, Stimme.

Trio Lepschi
Stefan Slupetzky: Texte, Gesang, Säge, Posaune
Martin Zrost: Komposition, Arrangement, Gesang, Gitarre
Michael Kunz: Komposition, Arrangement, Gesang, Gitarre, Nasenflöte

Die beiden musikalischen Säulenheiligen aus Klosterneuburg verlassen ihr Heimatdorf und kommen
nach Döbling in die alte Stube beim Hengl-Haselbrunner. Leider gibt es das Konzert nicht mit
Saalpublikum aber als Dream-Stream. Das Wienerlied lebt! Und daran ist das Akustik-Duo Die Strottern nicht ganz unschuldig: Seit über 20 Jahren entstauben Klemens Lendl und David Müller das Wienerlied musikalisch und inhaltlich so gründlich, dass aus einer lokalen Liedtradition eine Musik entsteht, die auf der ganzen Welt verstanden wird. Davon zeugen auch Auszeichnungen wie der
Deutsche Weltmusikpreis RUTH oder der AMADEUS Austrian Music Award.
Klemens Lendl: Gesang & Violine
David Müller: Gesang & Gitarre

Eine der schönsten und vielfältigsten Stimmen Wiens endlich wieder im Dream-Stream aus der
alten Stube beim Hengl-Haselbrunner: Agnes Palmisano und DAS TRIO. Daniel Fuchsberger,
Andreas Teufel und Aliosha Biz. Die vier transferieren Heurigenklänge in Hochkultur und jahrhundertealte Themen ins Hier und Jetzt. Lieder vom Wein, der Liebe und dem Tod. Das klingt so himmlisch, man möchte auf der Stelle sterben, wäre das Leben nicht gerade so schön –
Eine Liebeserklärung an eine Wiener Musik, die sich auch andere Stilen und Sprachen öffnet.  
Agnes Palmisano: Stimme
Daniel Fuchsberger: Kontragitarre, Stimme
Andreas Teufel: Schrammelharmonika
Aliosha Biz Violin & More: Violine 

Agnes Palmisano gemeinsam mit den Klezmer- und Weltmusik-Experten von Klezmer Reloaded, die 2019 ihr 10jähriges Bestehen feierten, lassen den künstlerischen Blick schweifen. Jideln und Jodeln unterscheiden sich im Schriftbild nur durch einen Vokal. Musikalisch gesehen entfaltet sich zwischen den beiden Wörtern und Vokalen eine ganze Welt, wir hören ein fesselndes Programm, in dem Liebe und Sehnsucht, Geburt und Tod, Freud und Leid eine friedliche Koexistenz führen. Jüdisches steht neben  Dudleln und Gustav Mahler.
Agnes Palmisano: Stimme
Maciej Golebiowski: Klarinette
Alexander Shevchenko: Bajan

Matthias Loibner ist der wohl vielseitigste und meistbeschäftigte Drehleierspieler der Welt.
Die Liste derer, mit denen er schon zusammengearbeitet hat, ist seitenlang. Viele Projekte laufen.
Bekannt wurde er in den 90ern als Mitglied einer der epochalsten Ensembles der neuen Volksmusik,
der experimentellen Deishovida. Von Barockmusik bis zu Elektronik ist bei ihm alles drin.
Es kann schon vorkommen, dass die Leute glauben, dass er das Drehleierspiel nur hobbymäßig betreibt.
Dann nämlich, wenn die Zuhörer auf eine bestimmte Musikrichtung fixiert sind und sie ihn eben schon
länger nicht mehr in diesem Kontext wahrgenommen haben. Dabei war der Mann zwischenzeitlich auf
mehreren Kontinenten und ist quer durch Europa gejettet. Das ist einer der Gründe, weswegen der Steirer recht gerne im 3. Wiener Gemeindebezirk wohnt. Die relative Nähe zum Flughafen ist ihm nur recht. Dass die Landstraße darüber hinaus einen interessanten Mix an Menschen und Angeboten bietet, kommt hinzu. Matthias Loibner setzt sich keine stilistischen Grenzen und ist offen nach allen Seiten und mit allen Sinnen. Dabei geht es ihm auch darum, verschiedene Sachen zu machen, um die dahintersteckenden Menschen kennenzulernen. Die Lebenszugänge sind denn bei den Leuten sehr different, je nachdem, wo sich das musikalische Selbstverständnis befindet.Beseelte Musik im wahrsten Sinne des Wortes, durchaus auch mit Ecken und Kanten. Das bringt der Klang der Drehleier ja auch so mit sich. Auch ist es ihm wichtig, nur zu erzählen, was man auch persönlich erlebt hat. "Wenn du was zu erzählen hast, dann hören dir die Leute zu." Das ist sehr tief wahr. Einmal verinnerlicht, geht diese Musik nicht wieder weg. Als Gast im Dream Stream gesellt sich Agnes Palmisano hinzu, die beiden lassen die „Tränen im Himmel“ der Produktion "Ganymed female" im Kunsthistorischen Museum wieder auferstehen, die sie 2017 vor dem Bild der Heiligen Katharina von Siena performt haben.

Seit Rudi Koschelu 1974 bei einem Wiener Heurigenbesuch mit seinem Vater das Duo Karl Hodina & Edi Reiser gehört hatte, wusste er, dass die Musik sein Beruf werden sollte. Heute blickt der Kontragitarrist und Sänger auf mehr als 40 Jahre im Dienste des Wienerlieds zurück. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Marie mit Akkordeons vieler Art: Diatonisch – die Steirische Harmonika,
chromatisch – die Wiener Schrammelharmonika oder auch eine Mischung aus beiden – die Chemnitzer Konzertina, der Vorläufer des Bandoneon. So spielt sie diatonisch, chromatisch, steirisch, wienerisch, hin und wieder theoretisch, aber viel lieber praktisch.Agnes Palmisano ist in Wien geboren und wuchs in Wöllersdorf (NÖ) und Moskau auf. Agnes Palmisano bewegt sich stilsicher zwischen den Genres und spielerisch zwischen Tradition und Innovation. Ihre Stimme durchläuft alle Lagen von den dunkelsten Tiefen zu den strahlendsten Höhen virtuos und geschmeidig, ein wahres Feuerwerk an Farben und Emotionen mit enormer schauspielerischer Wandlungsfähigkeit.
Rudi Koschelu: Kontragitarre, Stimme
Marie Theres Stickler: Akkordeon, Stimme
Agnes Palmisano: Stimme

Wienerlieder, Weltmusik, Jazz, Blues..., Wienerisch, Virtuos, Pointiert seit 1994! Das Wienerlied-Gut wird von den beiden seit mehr als 25 Jahren bestens gehegt und gepflegt. Virtuos, pointiert mit Witz
und Charme gepaart mit ungeheurer Leidenschaft. Ihre herausragende Musikalität und der satirische
Ansatz lösen immer größte Begeisterung aus. Die zwei gebürtigen Ottakringer (der namensgebende
16. Bezirk in Wien) führen behutsam fort, was sie von den Ahnen übernommen haben. Sie erneuern nicht.
Sie modernisieren nicht. Sie spielen die alten Lieder, wie sie diese gelernt haben, und die neuen Lieder,
wie sie es für gut und richtig halten. Bei aller genützten Freiheit künstlerischer Interpretation halten sie
sich oft gnädig zurück und belassen die betagte Musik im Mittelpunkt. Neue Wiener Volksmusik entsteht
 im Umfeld heutiger Gesellschaft, Kultur und Zeit. Auf rein romantisch-kitschige Reminiszenzen an die
„gute alte Zeit“ wird verzichtet. Rücksicht auf moderne „Mainstreamtauglichkeit“, kommerzielle
Monokulturen und zielgruppen-gerechten Fokus wird nur in sehr schwachen Momenten genommen.
Sie lieben die erhaltene traditionelle ebenso wie die junge, lebendige „echte“ Volksmusik aus Wien.
Und diese spielen sie aus Leidenschaft mit Freude und Verantwortung – und überdies gekonnt und virtuos.
Klaus P. Steurer (Kontragitarre, Gesang),
Patrick Rutka (Knopfharmonika,Gesang) 

Kurt Strohmer stand bereits mit 14 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne und begeisterte schon
damals das Publikum mit seiner besonderen Art Lieder zu interpretieren. Mit 19 Jahren nahm er erste
Tonträger auf, debütierte bei seinen ersten Radiosendungen auf Radio Wien und Radio International.
Auch konnten seine Lieder unter „Schallplatte des Tages“ als Service von der Post am Telefon abgerufen werden. Es folgten unzählige Schallplatten/CD-Aufnahmen, Radiosendungen und Auslandsengagements. Einer seiner zahlreichen Höhepunkte war der Auftritt am Wiener Rathausplatz in der Manege des Circus Roncalli bei der Abschlussgala, als er dem Circusdirektor ein von ihm getextetes Lied widmete und live performte.  Kurt Strohmer gilt als vielseitiger Mensch. Er ist auch in den verschiedensten Bereichen der Musik zu Hause - egal ob Wienerlied, Austropop, Musical, Standards, Boogie und Rock’n’rolls, Evergreen, Schlager, Klassik oder auch Rat Pack mit seinen Wiener Texten. In der Wienerlied-Szene ist er trotz seiner noch jungen Jahre ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil geworden und hat mit dem von ihm gegründeten „HAWARA CLUB“ einen Meilenstein in Sachen Wiener Entertainment gelegt.Sein Leitsatz, den er sich zur obersten Maxime gemacht hat und den er immer wieder hervorhebt, lautet:
„UNSERE SPRACHE IST ES WERT, GESUNGEN ZU WERDEN“
Kurt Strohmer – Gesang
Herbert Schöndorfer – Akkordeon
Franz Horacek – Kontrabaß
Prof. Victor Poslunsy – Gitarre 

Schon seit über 10 Jahre beschreiten sie einen gemeinsamen musikalischen Weg. Aus ihrem Liebäugeln mit dem Wiener Lied, der jazzigen Lebenseinstellung sowie dem Blues, der sich bekanntlich immer wieder einschleicht, ergibt sich das Konzertprogramm, welches Altbewährtes und Selbstgemachtes vereint. Selbstdefinition: „Tief aus dem Herzen zu erzählen und das Ganze in Musik zu verpacken ist ein großes Geschenk. Wir finden uns als eine Melange aus Wienerlied, Jazz, Blues und Chanson, wobei ganz im Vordergrund unser eigener Sound steht, den wir auf unserem gemeinsamen Weg gefunden haben.“
Monika Zöchling: Stimme
Johann Franz Jamnig: Kontragitarre und Stimme

Gut, wir selber wollen uns nicht beurteilen, das sollen andere machen, aber man hat uns stolzen Favoritner Kindern schon auch eine ungewöhnliche Mischfähigkeit attestiert, die beinah an jene eines Grünen Veltliners heranreicht: Unsere Lieder sind/waren jedenfalls von FM4 bis Ö1,  an Stätten von der Arena Wien bis zum Wiener Konzerthaus. Wir sehen uns dabei einer Wiener Tradition verpflichtet, die sowohl beflügelt als auch lähmt. So erforschen wir halt, dem Ruf des Wienerliedes folgend, die unendliche Kraft der Bewegungslosigkeit. Dabei könnten wir freundlich dreinschaun. Mochma oba net.
Roland Guggenbichler: Tasten
Andreas Pieber: Saiten
Andreas Putz: Stimmbänder


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